Werden wir eine weitere globale Wirtschaftskrise erleben?

Unter anderem hat die Covid-19-Pandemie zu einem starken Anstieg der Staatsverschuldung in Frankreich und anderswo geführt. Bis Ende 2020 wird die französische Staatsverschuldung fast 116 % des BIP erreichen. Dieses Phänomen hat unter Wirtschaftswissenschaftlern Misstrauen und hitzige Debatten ausgelöst.

Staatsverschuldung: eine neue globale Wirtschaftskrise

Die Staatsverschuldung ist der Gesamtbetrag der finanziellen Verbindlichkeiten in Form von Darlehen des Staates und der öffentlichen Verwaltungen. Frankreich verwendet derzeit die im Vertrag von Maastricht festgelegte Definition der Staatsverschuldung. Dazu gehören insbesondere die so genannten "Konvergenzkriterien", die die Länder, die sich um die Mitgliedschaft in der Eurozone bewerben, erfüllen müssen. Eines dieser Kriterien besagt, dass die Staatsverschuldung 60 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht überschreiten sollte. Daher ist auf europäischer Ebene eine gemeinsame Definition der Staatsverschuldung erforderlich, um sicherzustellen, dass dieser Standard eingehalten wird. Dies ermöglicht auch einen europäischen Vergleich.

Wirtschaftliche Erholung im Euroraum im zweiten Quartal 2021

Nach den von Eurostat letzte Woche veröffentlichten Daten ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone im zweiten Quartal 2021 um 2% gestiegen. Dies folgt auf einen Rückgang von 0,4 % und 0,1 % im vierten Quartal 2020 und im ersten Quartal 2021, was gleichbedeutend mit einer Rezession war. Die Veränderung des Umfangs der Wirtschaft in Bezug auf die Menge gleicht die Veränderung der Preise aus. Mit anderen Worten: Inflation. Daher wird das Wirtschaftswachstum eines Landes auf der Grundlage der Entwicklung des realen BIP, auch reales BIP genannt, geschätzt. Kann die staatliche Unterstützung der französischen Unternehmen, die im Mittelpunkt der Covid-Krise stehen, es ihnen ermöglichen, die durch die Eindämmung verursachten Situationen zu bewältigen und Liquiditätsengpässe zu vermeiden? Nach neuesten Untersuchungen ist die finanzielle Situation sehr unterschiedlich.

Wie kann der Anstieg der Staatsverschuldung aufgedeckt werden?

Die Wirtschaftskrise im Zusammenhang mit Covid-19 führte zunächst zu einem Anstieg des öffentlichen Defizits. Nach den ersten Schätzungen des INSEE wird er 9,2 % des BIP erreichen, gegenüber 3,1 % im Jahr 2019. Die Verschlechterung der öffentlichen Finanzen lässt sich durch zwei Faktoren erklären: Erstens hat der Staat seine Ausgaben erhöht, um die Wirtschaft zu stützen und die Folgen der Krise zu bewältigen. Infolgedessen steigen die öffentlichen Ausgaben im Jahr 2020 um 73,6 Milliarden Euro. Gleichzeitig sind aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Rezession in Frankreich die Ressourcen einiger Länder, die proportional zur Wirtschaftstätigkeit sind, wie z. B. die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer, zurückgegangen. Infolgedessen gingen die öffentlichen Einnahmen im vergangenen Jahr um 63,1 Milliarden Euro zurück.

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